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Kurzbeschreibung

Der Name unseres Orchesters und das Tragen der bergmännischen Tracht sind lebendig gebliebene Hinweise auf eine wichtige Epoche in der Geschichte der Stadt Amberg, in welcher auch die Geburtsstunde der Kapelle liegt. Etwa ab der Jahrtausendwende wurde in Amberg und Umgebung Bergbau betrieben und Eisen verhüttet. Bis zur Schließung der letzten Grube im Jahre 1964 trug diese Industrie zum Wohlstand und Ansehen der Stadt bei.

1833 gründete der Ex-Militärmusiker und Bergamtsschreiber Andreas Henky aus mehreren bislang losen Formationen von Musikanten die „Bergknappschaftskapelle“. Diese war über die örtlichen Anlässe hinaus auch außerhalb der Stadt tätig, so z.B. 1842 zum Brautzug der Hochzeit des Königs Maximilian II. In München.

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1911 erhielt die Bergknappschaftskapelle durch Angliederung an den nach dem bayerischen Prinzregenten benannten Verhüttungsbetrieb den Namen „Knappschaftskapelle der Luitpoldhütte Amberg“. 1966 drohte dieser Werkskapelle aufgrund der „nicht mehr tragbaren Kosten“ die Auflösung. Nur der Initiative des zu diesem Zeitpunkt amtierenden 1. Vorsitzenden Hans Flechsig ist es zu verdanken, daß die Hüttenkapelle 1966 in einen selbständigen Verein übergeführt wurde.
An die Herkunft des Vereines und die alte Amberger Bergbautradition soll die Tracht, die heute noch mit Stolz getragen wird, erinnern.
Die Knappschaftskapelle stellt sich heute als modernes, symphonisches Blasorchester dar. Das Repertoire reicht von der Interpretation klassischer Meisterwerke bis zu Werken der Big-Band-Ära. Die Erfolge einer konsequenten, musikalischen Ausbildung und Jugendarbeit vor allem seit den 80er Jahren sind vielfach dokumentiert und vor allem am Engagement und der Spiellaune des zahlreichen Nachwuchses ablesbar.
Seit 1972 ist die Knappschaftskapelle im Besitz der vom damaligen Bundespräsidenten Lübke verliehenen „Pro-Musica-Plakette“ sowie der Goldmedaille des Nordbayerischen Musikbundes am weiß-blauen Band. Zahlreiche Wertungsspiele konnte das Orchester bis heute mit höchsten Rängen abschließen.
Zu den musikalischen Aktivitäten des heute ca. 45 Musiker starken Orchesters zählen neben der Umrahmung von Feierstunden der Stadt Amberg, Unterhaltungsabenden und Festbeteiligungen vor allem Konzertveranstaltungen wie das seit 1972 jährlich stattfindende Jahreskonzert „Stunde der Musik“.
Neben den Auftritten in der näheren Umgebung kann zudem auf eine Vielzahl von Konzertreisen und Austauschveranstaltungen zurückgeblickt werden. Fahrten nach Belgien, Frankreich, Holland, Österreich und Italien brachten eine Vielzahl von freundschaftlichen Kontakten. Ein sehr intensiver und mehrfacher Austausch war mit der Bergknappenkapelle aus Tatabánya (Ungarn) möglich. Den ersten Besuch absolvierte die Knappschaftskapelle dort 1979, also noch vor der Öffnung des Ostens. Highlight der Konzertreisen ist bis heute jedoch die Reise in die USA im Jahre 1991 mit dem Gegenbesuch der amerikanischen Band aus Dannville im Jahre 1994.
Neben dem Gesamtorchester besitzt der Verein ein Nachwuchsorchester mit über 15 Jungmusikern, sowie mehrere routinierte, kleinere Besetzungen bis hin zu kammermusikalischen Ensembles.
Als wesentliches Vereinsziel hat sich die Knappschaftskapelle neben der Pflege der Tradition der Jugendarbeit verschrieben. Junge Menschen in der heutigen Zeit für eine zeitaufwendige, musikalische und freiwillige Tätigkeit in einer Gemeinschaft zu begeistern ist schwierig, der Lohn für die gelungene Arbeit entschädigt jedoch um ein Vielfaches.